Die Ordnung der Schmetterlinge oder Lepidopteren (vom griechischen »lepis«, Schuppen, und »opteron«, Flügel) umfaßt ungefähr 150000 Arten. Schmetterlinge gibt es in verschiedenen Größen; ihre Flügelspannweite reicht von einigen Millimetern bis zu 27 cm. Sie sind über die ganze Erde verbreitet und kommen in der Arktis ebenso vor wie in den tropischen Regenwäldern.
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Systematik |
Reich: Tierreich (Regnum animale) |
Stamm: Gliederfüßer (Athropoda) |
Klasse: Insekten (Insecta) |
Ordnung: Lepidoptera (Schmetterlinge)
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Was macht nun ein Kerbtier zum Schmetterling? Worin unterscheiden sie sich von anderen Insektengruppen? Im äußeren Erscheinungsbild des Körpers dem »Habitus«, lässt sich zunächst die Grundgliederung des Bauplans der Insekten klar und deutlich ablesen. Drei Abschnitte setzen den Körper zusammen: Kopf, Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen). Die Beine halten den Vorderkörper zumeist leicht von der Unterlage abgehoben. Im Gegensatz zu Käfern und anderen Insekten entwickeln Schmetterlinge ziemlich dünne und schlanke Beine. Sie tragen bei manchen Arten Sinnesorgane, die Geschmackstoffe wahrnehmen können. Auf der Seite des Bruststücks setzen die beiden Flügelpaare an.
Eng abgeschnürt und meist deutlich erkennbar sitzt der Kopf am Bruststück, das auf seiner Unterseite die drei Beinpaare trägt. Der Kopf trägt ein Paar Fühler (Antennen), die wichtige Umwelteindrücke an das Gehirn vermitteln. Die beiden Komplexaugen sind in der Regel relativ groß. Anstelle der insektenüblichen Mundwerkzeuge tragen die Falter einen mehr oder minder langen, spiralig eingerollten Rüssel, mit dessen Hilfe sie Nektar aus Blüten, Wasser aus Tautropfen oder gelöste Mineralstoffe aus Exkrementen aufsaugen können. Dieser Rüssel entsteht aus der umgebildeten Unterlippe. Erwachsene Schmetterlinge und Nachtfalter ernähren sich von Nektar und anderen Flüssigkeiten wie Frucht- und Pflanzensaft. Zur Bestäubung der Blüten leisten sie da ungleich weniger als etwa die Bienen und Hummeln, welche diese Quelle stammesgeschichtlich schon viel früher anzapften, aber keine vollkommene Saugröhre wie die Schmetterlinge entwickeln konnten.
Die Flügel sind stets flächig ausgebildet und mit den für die ganze Ordnung der Schmetterlinge charakteristischen Schuppen bedeckt. Diese stellen umgebildete Haare dar. Bei einigen Arten fallen sie gröber, bei anderen besonders fein aus. Die Schuppen auf den Flügel überlappen sich wie Dachziegel. Bei vielen Arten reflektieren die Schuppen das Licht so, dass die Flügel schimmern. Am Körper sehen die Schuppen oft wie Pelz aus.
Bei den Schmetterlingen unterscheidet man hauptsächlich zwischen Tagfaltern und Nachtfaltern. Die Tagfalter fliegen an Frühlings- und Sommertagen von einer Blüte zur anderen. Die Nachtfalter verbergen sich vor dem Tageslicht und fliegen erst am Abend auf Nektarsuche; sie werden häufig von brennenden Lampen angelockt. Die Tagfalter haben einen schlanken Körper und einen leichten, schwingenden Flug; in der Ruhe klappen sie ihre Flügel nach oben zusammen. Die Nachtfalter dagegen haben einen plumpen Körper und dicke, schmalere, längliche Flügel, die sie in der Ruhe ausbreiten. Sie fliegen unruhig, gerade oder in großen Kurven und sehr schnell.
Die Entwicklung der Schmetterlinge
Die Schmetterlinge sind die klassischen Vertreter der Insekten mit vollständiger Verwandlung
(Holometabolie).
Bevor der Schmetterling zu einem so schönen, bunt schillernden Insekt wird, durchläuft er drei sehr verschiedene
Entwicklungsstadien.
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