Ordnung Heteroptera (Wanzen)  
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Die Wanzen sind eine sehr zahl- und formenreiche sowie auch in der Lebensweise recht vielgestaltige Insektengruppe mit unvollkommener Verwandlung (Hemimetabolie).
Die Jungen ähneln also den Eltern.
Die Larven unterscheiden sich von den Imagines nur durch die verkürzten, langsam wachsenden Flügelanlagen und den fehlenden Geschlechtsorganen.
Systematik
Reich: Tierreich (Regnum animale)
Nach obenStamm: Gliederfüßer (Athropoda)
    Nach obenKlasse: Insekten (Insecta)
          Nach oben Ordnung: Wanzen (Heteroptera)
Die Larven leben mit den Imagines in den gleichen Biotopen, d. h. die Larven der Landwanzen an Land und die Larven der Wasserwanzen in Wasser. (Unterschied zu den holometabolen also vollständig verwandelnden Libellen, deren Larven ja im Wasser, die Imago aber an Land lebt).

Oft sind Wanzen wunderschön gefärbt, und das Schildchen ist zu einer gestachelten Panzerplatte umgebildet.

Flügel: Wanzen haben verschieden geformte Flügel, an denen man sie sicher erkennen kann. Einige falten sie flach auf dem Rücken, wie übereinander gelegte Hände, andere legen sie so zusammen, daß sie wie ein Dach aussehen. Gemeinsames Merkmal der Wanzen ist die Ausbildung der Vorderflügel zu Halbdecken. In Ruhe sind die Flügel übereinander gefaltet und werden vorne vom charakteristischen dreieckigen Brustschild begrenzt. Der Flügelansatz der Vorderflügel ist verdickt. Die Vorderbrust besteht aus einem großen Schild, die Mittelbrust ist auf der Oberseite des Körpers zu einem Schildchen verlängert. Der restliche Teil sowie die Hinterflügel sind durchsichtig wie eine Art Membran.
Einige Arten ahmen den Körperbau der Ameisen nach.

Mundwerkzeuge: Die Wanzen haben schnabelartige saugend-stechende Mundwerkzeuge, die als Rüssel ausgebildet sind und sich dort, wo sie am Kopf ansetzen, drehen, so daß sie bei Nichtgebrauch unter dem Körper verstaut werden können.
Dieser Rüssel ist bei den Wasserwanzen kurz und kräftig, bei den Landwanzen zu einer langen, schlanken Röhre verlängert, die sich an der Kopfunterseite befindet und oft bis unter die Brust reicht.

Ernährungsweise: Viele Wanzen leben auf Pflanzen und ernähren sich mit Hilfe ihres langen Rüssels von deren Saft. Andere schlagen Tiere und leben von Blut und anderen Flüssigkeiten.
Sie können an Kulturpflanzen großen Schaden verursachen, aber auch Schadinsekten vernichten. Raubwanzen sind oft nützlich; es gibt auch einige Arten, die sich auf das Blutsaugen umgestellt haben. Weiterhin sind Wanzen bekannt, die parasitär auf verschiedenen Tieren leben.

Lebensweise: Auf Wanzen stoßen wir in den verschiedensten Biotopen während des ganzen Jahres. Man unterscheidet Landwanzen und Wasserwanzen. Wasserwanzen sind fast durchweg räuberisch lebende Tiere, die in stehenden Gewässern mit Hilfe ihres Stechrüssels Beute machen. Ähnlich wie bei den Wasserkäfern leben auch die erwachsenen Wanzen der Wasserformen ständig im Wasser; die Verbreitung der Art wird durch häufigen Ausbreitungsflug der Imagines gesichert. Die Arten der Unterordnung Amphibiocorisae (Wasserläufer) leben auf dem Wasserspiegel oder am Ufer. Zu ihnen gehören die Wasserreiter und Teichläufer.
Die meisten Wanzen gehören zur Unterordnung Geocorisae (Landwanzen), deren Färbung und Körperbau unterschiedlich sind und die stets lange Fühler und an der Körperunterseite zwischen den Hintenhüften meistens ein Paar Stinkdrüsen besitzen. Mit dem unangenehm riechenden Sekret dieser Drüsen werden wir bekannt, wenn wir eine Waldfrucht kosten, über die eine Wanze gekrochen ist.



Ein gutes Unterscheidungsmerkmal der Wanzen sind auch Anzahl und Form der Antennenglieder und die Anzahl der Fußglieder.

Diese sehr verschiedenartige Insektengruppe ist auf der Erde mit ungefähr 50000 Arten vertreten, über 1000 davon leben in Mitteleuropa.
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