Mauereidechse
(Podarcis mularis)
Reptil/Lurch des Jahres 2011
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d4979 |
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Ordnung |
Squamata (Schuppenkriechtiere) |
Familie |
Lacertidae (Echte Eidechsen) |
Größe |
16 bis 25 cm |
Verbreitung |
West-, Mittel- und Südeuropa bis nach Westasien, in Deutschland hauptsächlich in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz |
Weblink(s) |
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Aussehen Diese schlanke Klettereidechse besitzt einen flachen Kopf, glatte Schuppen und einen langen spitz zulaufenden Schwanz. In der Färbung und Musterung ist sie sehr variabel. Die Oberseite ist meist grau oder braun mit dunklen und häufig hell gesäumten Fleckenstreifen. Auch kommen Netzmuster vor (oft bei den Männchen). Das Rückenband ist beim Weibchen oft einfarbig. Im Mittelmeerraum (Italien) sind Mauereidechsen manchmal einfarbig grünlich oder schwarzgrün gefleckt. Die Unterseite kann weiß, gelblich oder orange bis rot sein und ist meist mehr oder weniger schwarz gefleckt. Es existieren zahlreiche Unterarten und aufgrund ihrer stark variierenden Zeichnungsmuster und Färbungen sind sie mitunter schwer bestimmbar.
Lebensraum Die Mauereidechse lebt gerne auf stark besonnten steinigem Gelände wie Felsen, Mauern oder schütter bewachsenen Geröllhängen. Stellenweise werden dagegen auch halbschattige, mäßig feuchte Biotope besiedelt. Sie kommt auch in Laubwaldgebieten vor, wo bodennah bewachsene Felsen und niedrige Gesteinsanhäufungen bevorzugt werden. Im Norden lebt sie vorrangig in Wärmeinseln, im Gebirge kommt sie bis in 2000 m Höhe vor. Als typischer Kulturfolger lebt die Mauereidechse auch an Weinbergen, Bahndämmen sowie an Gebäuden in Siedlungen und Städten.
Lebensweise Die tagaktiven wärmeliebenden Tiere sind flink, klettern sehr gut und sonnen sich mit abgeplattetem Körper in den Hohlräumen von Mauern. Sie nutzen Unterschlüpfe sowohl zum Schutz vor Kälte in der Nacht, aber auch um extremen Temperaturen während der Mittagshitze zu entgehen. Die Paarungszeit ist im Frühjahr, in der die Männchen sehr streitsüchtig sind und Reviere verteidigt werden. Während der Revierkämpfe kann es zu Beißereien kommen, bei denen die Männchen sich längere Zeit ineinander verbeißen. Die Weibchen legen ihre 3 bis 9 weichschaligen Eier unter Steinen oder in selbstgegrabenen kleinen Erdlöchern ab. Sind die klimatischen Bedingungen günstig sind bis zu 3 Gelege pro Jahr möglich. Auch kann die Winterruhe in günstigen Gebieten stark verkürzt sein oder ganz ausfallen.
Nahrung Die Eidechsen ernähren sich von den verschiedensten Insekten sowie Spinnentieren, Würmern und Raupen.
Feinde Verschiedene Schlangenarten wie die Glatt-, Eidechsen- und Zornnatter stellen den Tieren sehr erfolgreich nach. Im Siedlungsbereich werden Eidechsen häufig von Hühner gefressen.
Sonstiges Durch Kultivierungsmaßnahmen und Flurbereinigung haben die Bestände der Mauereidechse nördlich der Alpen besonders in den Weinanbaugebieten abgenommen.
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