Aussehen Die Männchen dieses kleinen bis mittelgroßen Nachtfalters haben braungraue gefärbte Vorderflügel, die durch 2 Querbänder gekennzeichnet sind. Die leicht gräulich bestäubten Hinterflügel der Männchen sind gelblichweiß gefärbt. Weibliche Falter haben dunklere Vorderflügel mit schwacher oder ganz fehlender Zeichnung. Beide Geschlechter haben dunkel gefranste Hinterflügel. Selten treten auch Männchen auf, die wie die Weibchen gefärbt sind. Das Bruststück und der Hinterleib sind grauschwarz behaart, die Fühler sind gelblichbraun und doppelt gekämmt.
Raupe Charakteristisch für die Raupen sind die sogenannten Brennhaare, die aus rotbraunen Knopfwarzen der dunklen breiten Rückenlinie ragen.
Lebensraum Der Eichenprozessionsspinner kommt in eichenreichen Wäldern vor und bevorzugt trockene, sonnige und lichte Orte. Es werden warme Waldränder oberhalb von Streuobstwiesen und Weinberghänge ebenso besiedelt wie Einzelbäume an Wegrändern oder in Parks. In Deutschland breitet sind die Art, die früher nur in sehr warmen Gebieten auftrat, auch zunehmend in gemäßigten Regionen aus.
Lebensweise Die Flugzeit der Falter ist von Ende Juli bis Mitte September. Die Art neigt gelegentlich zu Massenvermehrungen und kann auch größeren Schaden anrichten. Das Weibchen legt seine 100 bis 200 etwa 1 mm großen Eier meist in ältere Eichen in Form einer länglichen Platte ab. Die schon entwickelte Jungraupe überwintert im Ei und schlüpft Anfang Mai des nächsten Jahres. Bis zur Verpuppung durchläuft die sehr gesellige Raupe fünf bis sechs Entwicklungsstadien. Sie gehen vor allem nachts in Gruppen hintereinander auf Nahrungssuche. Der Name Prozessionsspinner ist auf diesen an einen Gänsemarch erinnernden Vorgang zurückzuführen. Ältere Raupen ruhen tagsüber in bis zu einen Meter große Gespinste am Stamm der Wirtsbäume.
Nahrung Verschiedene Eichenarten vorwiegend Stieleiche aber auch Traubeneiche oder Roteiche.
Sonstiges Die Brennhaare der Raupen, die sich ab dem dritten Wachstumsstadium entwickeln, enthalten ein Nesselgift, das auch für Menschen nicht ungefährlich ist und höchst unangenehme Hautreizungen auslösen kann. Abgebrochene Brennhaare bleiben in den Baumgespinsten zurück und behalten noch nach Jahren ihre gefährliche Wirkung.
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