Aussehen Das Männchen des Kleinen Nachtpfauenauges besitzt graue Vorder- und orangebraune Hinterflügel und ist kleiner als das Weibchen, bei dem beide Flügel grau sind. Auf den Vorderflügeln sitzt je ein dunkler Augenfleck, der in der Mitte durch einen gelben Ring gekennzeichnet ist. Die Fühler des Männchens sind deutlich gekämmt.
Raupe Die Jungraupen sind schwarz und leben gesellig. Später werden sie einsiedlerisch und weisen eine sehr variable grüne Zeichnung auf. Charakteristisch sind die rostfarbenen Warzen, die auf breiten Querringen liegen.
Lebensraum Die Falter sind in den meisten Gegenden häufig und kommen sowohl in den Niederungen als auch in den Bergen in Höhen bis zu 2000 m vorzugsweise in offenem, mit Sträuchern oder Heide bewachsenem Gelände und in lichten Wäldern vor.
Lebensweise Die Falter sind von April bis Anfang Juni anzutreffen. Während die Weibchen nur nachts aktiv sind und sich tagsüber in der Vegetation verbergen, fliegen die Männchen bei sonnigem Wetter in lichten Wäldern und Lichtungen auch tagsüber schnell und elegant dicht über dem Boden. Nach der Paarung legt das Weibchen ovale, gelblichgraue Eier in ringförmigen Gelegen um Zweige der Futterpflanze. br>Die Raupen verpuppen sich in einem festen, ovalen Kokon, dessen kreisrunde Öffnung mit starren, zueinander gerichteten Borsten versehen ist. Diese Vorrichtung dient der Abwehr möglicher Fressfeinde, während der Falter seinen Kokon ungehindert verlassen kann. Die Puppe überwintert (gelegentlich mehrmals).
Nahrung Die Raupen fressen an Schlehe, Birke, Himbeere oder Salweide. In höheren Lagen werden Heidelbeere und Eberesche bevorzugt.
Sonstiges Die Imagines leben nur wenige Tage und besitzen keine funktionsfähigen Mundwerkzeuge. Das Weibchen entsendet einen arteigenen Lockstoff (Pheromone), den das Männchen noch aus mehreren Kilometern mit seinen an Radarantennen erinnernden Fühlern registriert.
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