Bei der Vermehrung von Pizen bilden die Sporen eine entscheidende Rolle.
Man unterscheidet (männliche) Plus- und (weibliche) Minussporen. Eine Plus- oder Minusspore keimt und bildet eine Anfangszelle. Durch Querwände beginnt sie sich zu teilen, wodurch ein Zellverband mit je einem Kern pro Zelle entsteht. Weitere Teilungen und Abzweigungen lassen ein verschlungenes, nach allen Seiten sich ausbreitendes Hyphengeflecht heranwachsen, das sogenannte Primär-Myzel. Um nun neue Fruchtkörper hervorzubringen, müssen ein Plus- und ein Minus-Fadensystem, die aus Sporen der gleichen Pilzart entstanden sind, mit ihren Hyphenenden zusammenkommen und ein sogenanntes Sekundär-Myzel bilden.
In einem hochkomplizierten Vorgang verschmilzt nun das Plasma zwei verschiedengeschlechtlicher Zellen miteinander, bemerkenswerterweise vereinigen sich jedoch nicht ihre beiden Kerne. Eine einzige Zelle enthält also nach der Verschmelzung 2 Kerne. Aus ihnen werden Schwärmzellen. Viele solcher Zellen schließen sich zu einem schleimigen Verband, der sich auch langsam fortbewegen kann, zusammen. Später erstarrt diese Masse. Durch Plasmateilung entstehen in Verbindung mit den Zellkernen die Sporen; reif sind sie staubartig und werden freigegeben.
Bei den Schlauchpilzen werden meist 8 Sporen innerhalb sogenannter Schläuche (Asci) gebildet, die sich an den freien Enden öffnen oder ganz zerfallen und die reifen Sporen freigeben. nur als eine Art Staub.
Bei den Hutpilzen erscheint zuerst ein kleiner Hut, der sich im Laufe des oft verblüffend schnellen Wachstums ausbreitet. Er besteht aus dem mehr oder weniger festen Fleisch, das von der Huthaut umgeben ist. Auf ihr können sich noch Hüllreste der Äußeren Hülle, dem
Velum universale
, befinden, welche besonders bei der Gattung Amanita, den Knollenblätterpilzen und Wulstlingen, anzutreffen sind. Unter dem schützenden Schirm des Hutes sitzt das Fruchtlager. Es ist vielgestaltig und kann z. B. lamellen- oder leistenförmig, röhrig, porig oder stachelartig sein. Der Hut wird von einem Stiel getragen, er weist bei einigen Gattungen und Arten einen mehr oder weniger vergänglichen Ring auf. Dabei handelt es sich um die Reste einer schützenden Haut, der Inneren Hülle oder dem
Velum universale
, die im ersten Wachstumsstadium das Fruchtlager überspannte. Wenn sich der Hut ausbreitet und abflacht kann sich diese Haut nur wenig dehnen.
Die Basidien befinden sich beispielsweise bei den Blätter- und Stachelpilzen auf den jeweiligen Seitenflächen ihrer Lamellen bzw. Stacheln; bei den Röhrlingen auf den Innenflächen der Röhren, bei den Bauchpilzen innerhalb des Fruchtkörpers in der Gleba, einer Art Fruchtschicht.
Die Asci der wabenartigen und becherförmigen Pilze entwickeln sich auf den Innenflächen der Waben bzw. der Becher. Die Sporen der Pilze sind für Arterhaltung und Verbreitung lebensnotwendig. Die Menge der von einem Fruchtkörper erzeugten Sporen beträgt je nach Art viele Milliarden. Mit dem bloßen Auge sind sie nicht als EinzeIkörper erkennbar.
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