Das Vorhandensein nur eines Flügelpaars ermöglicht den Fliegen einen ausdauernden und schneller Flug. Die Biesfliegen sind zum Beispiel die schnellsten Flieger im gesamten Insektenreich. Die Fliegen erreichen Größen von 1 - 60 mm. Sie besitzen meistens leckend-saugende Mundwerkzeuge, die praktisch nur von der Unterlippe gebildet werden. Bei den Gruppen, die Blut saugen, und bei einigen Raubformen ist der stechende Mundapparat erhalten geblieben, wobei die Kiefer in der Rüsselscheide verborgen sind. Die Fliegen haben sehr gut entwickelte Komplexaugen, die vor allem bei den Männchen den gesamten vorderen Teil des Kopfes einnehmen, sogenannte holoptische Augen, oder vorn duch die Stirn geteilt sind, die sogenannten dichoptischen Augen.
Die Larven besitzen weder Beine noch Afterbeine (apode Larven). Bei den Larven der primitiven Fliegen ist noch der Kopf vorhanden (hemicephale Larven), bei den meisten Arten besteht jedoch nur ein einziehbarer Mundapparat (acephale Larven). Diese Mundwerkzeuge sind saugend. Die Larven ernähren sich ähnlich wie die Imagines durch das Saugen an Flüssigkeiten pflanzlichen oder tierischen Ursprungs.
Entsprechend dem Bau der Fühler werden die Zweiflügler in zwei Unterordnungen geteilt. In Mücken (Nematocera) und Fliegen (Brachycera). Bei den nematoceren Fliegen vom Typ der Schnaken oder Mücken besteht die Geißel der Fühler aus wenigsten 30 gleichwertigen Gliedern. Bei den höheren, sogenannten brachyceren Fliegen ist das 3. Fühlerglied vergrößert, und die anderen Antennenglieder bilden entweder einen schmalen untergliederten Stylus oder nur eine borstenförmige Arista. Je nach Entwicklungsweise unterscheiden wir einen quernähtigen Typ, wo die frei liegende Puppe beim Schlüpfen der Imago am Kopf mit einer Quernaht platzt, und einen stark abweichenden rundnähtigen Typ, bei dem sich die Larve in der letzten Haut, in einen sogeannten Puparium verpuppt, das beim Schlüpfen der Imago vorn mit einer kreisrunden Öffnung platzt.
Diese zahlreiche und vielgestaltige Insektengruppe bewohnt praktisch alle Biotoptypen. Eine ganze Reihe von Arten ahmt andere Insekten nach, zum Beispiel Bienen, Wespen, Hummeln und Ameisen.
Die Gesamtzahl aller Arten wird auf 100 000 geschätzt. In Mitteleuropa leben mehr als 8000, die 107 Familien zugeordnet werden.
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