Aussehen Die recht große Höhlenradnetzspinne besitzt bei beiden Geschlechtern eine ziemlich dunkle Grundfärbung. Der Vorderkörper ist glänzend rötlichbraun, der Hinterkörper weist hellere Brauntöne auf und ist jeweils mit schwarzen Zeichnungen bedeckt. Die dunkle Unterseite des Hinterkörpers hat in der Mitte mitunter eine gelbliche Einfassung. Die geringelten Beine sind stachelbesetzt. In der Jugendphase ist der dunkel gezeichnete Hinterleib der Tiere heller gefärbt.
Lebensraum Die Spinnen besiedeln ganzjährig unterirdische Hohlräume wie Eingänge von Höhlen, Brunnenschächte, Bergwerksstollen oder Felsenkeller. Meist besitzen die Lebensräume eine mittlere Feuchtigkeit bei konstanten Temperaturen ab 7°C. Höhlen mit zu großer Nässe oder Zugluft werden gemieden. In Mitteleuropa ist die Höhlenradnetzspinne zumeist im Bergland anzutreffen.
Lebensweise Das Netz ist recht klein, radienarm und nur 20 bis 30 cm groß. Nach der im Frühsommer stattfindenden Paarung baut das Weibchen im Juli/August einen ca. 2 bis 3 cm großen Kokon, der bis zu 300 Eier enthält. Das Weibchen bewacht 2 bis 3 Monate ihr Gelege, bis es schließlich stirbt. Die Jungspinnen verlassen im Frühjahr den Kokon und begeben sich zum Ausgang ihres Versteckes. Während einige Jungtiere abwandern bleibt ein Teil in der Geburtshöhle. Im Sommer sind die Tiere im Eingangsbereich ihrer Verstecke zu finden, in der kalten Jahreszeit ziehen sie sich ins Innere zurück.
Nahrung Die Spinnen sind genügsam, da das Nahrungsangebot in ihren unterirdischen Lebensräumen begrenzt ist. Sie fangen kleine Mücken, Asseln, Käfer, Tausendfüßer und andere Kleintiere oder auch Schnecken. Auch der Olivbraunen Höhlenspanner oder andere überwinternde Schmetterlinge sind Beute von der Großen Höhlenspinne.
Sonstiges Die Höhlenradnetzspinne wird auch "Höhlenkreuzspinne" oder "Große Höhlenspinne" genannt. Sie ist zur Europäischen Spinne des Jahres 2012 gewählt worden und erreicht ein Alter von 2 bis 3 Jahren.
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