Großer Schillerfalter
(Apatura iris)
Schmetterling des Jahres 2011
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Männchen |
d9271 |
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Ordnung |
Lepidoptera (Schmetterlinge) |
Familie |
Nymphalidae (Edelfalter) |
Größe |
Flügelspannweite 55 bis 65 mm Raupe bis 42 mm |
Verbreitung |
nördlich bis 60. Breitengrad; fehlt in Mittel- und Nordengland, Irland und Skandinavien; östlich über Zentralasien bis Chinas/Korea; in Südeuropa fehlend oder selten |
Weblink(s) |
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Aussehen Dieser große Tagfalter hat eine schwarzbraune Grundfarbe. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern rötlich und besitzt eine kontrastreich abgesetzte schwarze und weiße Zeichnung. Auf den Hinterflügeln befindet sich ein gelbrot umrandeter Augenfleck. Die Männchen haben einen charakteristisch auffallenden blauvioletten Glanz auf den Flügeloberseiten. Die Weibchen zeigen keinen Schiller, besitzen aber die arttypische Augenfleckverteilung. Zackenförmige Ausbuchtungen kennzeichnen die Hinterflügel und verleihen dem Schillerfalter ein exotisches Aussehen.
Raupe Die leuchtend grüne Raupe kennzeichnet zwei lange Kopfhörner, die an eine Nacktschnecke erinnern. Paarig-winklig angeordnete gelblich-weiße Schrägstreifen zieren die Oberseite.
Lebensraum Der Große Schillerfalter lebt in lichten Au- und feuchten Laubmischwäldern der gemäßigten Gebiete. Er flattert auf Lichtungen, an Waldrändern oder auf Waldwegen umher. Man findet ihn bis in eine Höhe von 1.500 Metern. Voraussetzung für seine Anwesenheit sind Weiden. Er ist lokal verbreitet, im südlichen und mittleren Deutschland im Allgemeinen nicht selten und im norddeutschen Flachland nur vereinzelt. In günstigen Jahren ist er öfter zu beobachten.
Lebensweise Der Falter fliegt in einer Generation von Mitte Juni bis Mitte August. In den frühen Morgenstunden ruhen die Tiere bewegungslos in ihren Schlafplätzen. Die sehr wärmeliebende Art bevorzugt die heißen Mittagsstunden. Die Weibchen halten sich in den Baumkronen auf. Der Flug ist segelnd, zeitweise flatternd und niedrig über dem Boden. Wird er aufgescheucht, kehrt er oft zurück und setzt sich an gleicher Stelle nieder. Die Eier werden einzeln auf den Blattunterseiten von Weiden angebracht. Nach 8 bis 10 Tagen schlüpft eine dunkelbraune Raupe. Sie verspinnt die Oberseite des Blattes und frisst dieses dann von der Spitze her ab. Die Überwinterung der grünbraunen Raupe erfolgt im Gespinst auf der Nährpflanze. Im Frühling ist sie grün verfärbt und häutet sich noch zweimal. Die Puppe (Mai/Juni) ist mit dem Kopf nach unten aufgehängt. Nach ca. 2 bis 3 Wochen schlüpft der Falter.
Nahrung Die Falter besuchen keine Blüten, gerne saugen sie an faulenden Stoffen, an Aas, tierischen Exkrementen, Schweiß oder auch an feuchten Bodenstellen. Die Raupen ernähren sich vorwiegend von breitblättrigen Weidenarten. Bevorzugt wird die Salweide, Silberweide und Grauweide dienen aber ebenfalls als Nährpflanzen.
Sonstiges Man kann den Schillerfalter an ihren Flugplätzen durch Auslegen von stark riechendem Käse anlocken.
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