Geburtshelferkröte
(Alytes obstetricans)
|
|
|
Jungtier |
d9726 |
|
|
Ordnung |
Anura (Froschlurche) |
Familie |
Discoglossidae (Scheibenzüngler) |
Größe |
4 bis 5 cm |
Verbreitung |
westliches Europa, im Süden bis zu den Alpen und Iberien (West- u. Südwest-Deutschland sowie Harz und westliches Thüringen) |
Weblink(s) |
|
Aussehen Diese kleine plumpe Kröte kann unterschiedlich gefärbt sein. Sie ist meist aber grau, olivfarben oder braun, mit einigen kleinen, dunklen oft grünlichen Flecken. Kennzeichnend sind die recht großen Augen und die senkrechtstehenden spaltförmigen Pupillen. Die Handballen tragen drei etwa gleich große Höcker. Männchen und Weinchen lassen sich äußerlich nur schwer unterscheiden. Das Trommelfell ist sichtbar, eine Schallblase fehlt. Eine Unterscheidung zu den Schaufelkröten (Pelobates) ist das Fehlen der Grabschaufel am Hinterfuß. Im Sommer können die Männchen dieser Brutpflege betreibenden Art mit Schnüren gelblicher Eier, die sie um die Hinterbeine gewickelt haben, angetroffen werden.
Lebensraum Bewohnt werden lichte Wälder sowie verwildertes steiniges Gelände wie Steinbrüche, Gesteinshalden oder ähnliches Gelände. Die Geburtshelferkröte ist eine vom Wasser ziemlich unabhängige Art. Sie kommt im Hügel- und Bergland vor und steigt bis in eine Höhe von 2000 m.
Lebensweise Die Tiere sind nachtaktiv und leben tagsüber versteckt in Spalten, unter Steinen und (selbstgegrabenen) Erdlöchern. Die Paarung erfolgt 2- bis 3-mal im Jahr an Land. Dabei umklammert das Männchen zunächst das Weibchen in der Lendengegend. Sobald die Eier austreten, rutscht das Männchen nach vorne, umklammert das Weibchen am Hals und besamt die Eier. Anschließend wickelt das Männchen etwa 40 bis 60 Eier um seine Hinterbeine und trägt sie 3 bis 6 Wochen mit sich. Indem das Männchen feuchte Umgebungen wie Pfützen und Wasserstellen aufsucht, werden die Eier regelmäßig befeuchtet. Wenn die Kaulquappen schlüpfen, werden sie ins Wasser abgegeben. Von März bis September können Männchen mit tragenden Einschnüren angetroffen werden.
Stimme Männchen rufen nachts häufig aus Verstecken an Land und können nur sehr schwer geortet werden. Die Stimme klingt wie ein hohes, glockenähnliches "puh-puh" (1 Ruf/1-3 Sek.). Die Rufe klingen gewöhnlich höher und kürzer als die Rufe von Unken (Bombina) und kann variieren. Rufe von Einzeltieren könnten mit der Zwergohreule verwechselt werden.
Nahrung Gefressen werden Insekten aller Art, Spinnentiere, Fluginsekten, Raupen, Maden und Regenwürmer.
Sonstiges Die Geburtshelferkröte wird aufgrund ihres außergewöhnlichen Brutverhaltens auch »Fesslerkröte« und wegen ihrer wohlklingenden, glockenähnlichen Stimme als »Glockenfrosch« bezeichnet.
|
|