Gelbgefleckte Sichelwespe
(Ophion obscuratus)

Größe

Körperlänge
15 bis 22 mm
Vorderflügellänge
16 bis 18 mm

Ophion obscuratus
Verbreitung

ganz Europa
einschließlich Mittelmeerraum,
Türkei, im Osten bis nach Indien,
China, Japan und Korea

Aussehen
Der Körper der Gelbgefleckten Sichelwespe ist langgestreckt, schlank und einheitlich orange bis orangebraun gefärbt, ohne schwarze Zeichnungen. Auf dem Brustabschnitt verlaufen deutlich erkennbare gelbe Längs- und Querstreifen, die der Art ein charakteristisches Muster verleihen. Die Augen sind dunkel und hinten auffallend weiß umrandet, wodurch sie besonders hervorstechen. Die Fühler sowie Beine sind gleichmäßig orange gefärbt und sehr lang. Das Pterostigma (Flügelmal) ist orange-rot gefärbt und läuft an den Enden weißlich zu.

Lebensraum
Die Gelbgefleckte Sichelwespe bewohnt ein breites Spektrum an Lebensräumen. Man findet sie in Wäldern, an Waldrändern, in Heckenlandschaften, auf extensiv genutzten Wiesen sowie in naturnahen Gärten. Auch Feuchtgebiete und Moore werden genutzt. Entscheidend ist, dass ausreichend Wirtstiere (Raupen) und Blüten für die Nahrungsaufnahme vorhanden sind.

Lebensweise
Ophion obscuratus ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Die Tiere werden häufig von künstlichen Lichtquellen angezogen, weshalb sie oft in der Nähe von Gebäuden oder Laternen beobachtet werden können. Die Flugzeit erstreckt sich über fast das gesamte Jahr, mit einer Pause im Hochsommer (Juni und Juli). Besonders aktiv ist die Art im Frühjahr und Herbst, bei mildem Wetter auch im Winter. Die Art lebt solitär und ist ein koinobionter Endoparasitoid: Die Weibchen legen ihre Eier in Raupen, die zunächst weiterleben und sich entwickeln, bis die Wespenlarve im letzten Raupenstadium den Wirt tötet.

Nahrung
Erwachsene Gelbgefleckte Sichelwespen nehmen Nektar von verschiedenen Blütenpflanzen auf und tragen so auch zur Bestäubung bei. Die Larven entwickeln sich im Körper von Nachtfalterraupen, vor allem aus der Familie der Eulenfalter. Zu den Wirten zählen unter anderem die Raupen der Kohleule (Mamestra brassicae).

Sonstiges
Die Art wird im Deutschen als »Gelbgefleckte Sichelwespe« bezeichnet, ein Name, der vor allem in naturkundlichen und entomologischen Kontexten verwendet wird. Ophion obscuratus gehört zu einer Gruppe sehr ähnlicher Arten, die sich äußerlich kaum unterscheiden lassen. Für eine sichere Bestimmung sind oft mikroskopische Merkmale oder genetische Analysen nötig. Genetische Untersuchungen deuten außerdem darauf hin, dass unter diesem Namen mehrere nahe verwandte, bislang nicht klar getrennte Arten existieren könnten.

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