Kahler Krempling
(Paxillus involutus)
|
|
|
giftig |
d1978 |
|
|
Ordnung |
Agaricales (Blätterpilze) |
Familie |
Paxillaceae (Kremplingsartige) |
Größe |
Hut Durchmesser 4 bis 12 cm (gelegentlich bis 15) cm Stiel 4 bis 10 cm hoch 1,5 bis 2 cm dick |
Verbreitung |
weite Teile Europas, Nordasien, Nordamerika |
Weblink(s) |
|
Aussehen Der Hut ist zunächst halbkugelig oder gewölbt und geht später oft in eine trichterförmige oder eingedellte Form über, wobei der Rand lange eingerollt bleibt. Die Oberfläche ist braun bis olivbraun gefärbt, anfänglich filzig oder behaart, später glatt und bei Feuchtigkeit schleimig. Die dicht stehenden Lamellen sind herablaufend (dekurrierend), gelblich bis olivgelb und verfärben sich bei Verletzung oder Alter rasch braun bis rötlichbraun. Der Stiel ist farblich dem Hut ähnlich, glatt oder fein fasrig, und kann sich ebenfalls an Druckstellen dunkel verfärben.
Lebensraum Der Kahle Krempling wächst unter Laub- und Nadelbäumen, insbesondere an Standorten mit sauren Böden. Er ist sowohl in natürlichen Wäldern als auch in städtischen Parkanlagen und Gärten anzutreffen. Voraussetzung ist meist ein Baumwurzelsystem, mit dem er in symbiotischer Verbindung stehen kann.
Lebensweise Der Pilz bildet eine Ektomykorrhiza mit vielen Baumarten und ist in der Lage, Nährstoffe mit Hilfe dieser Pilz-Baum-Symbiose aufzunehmen. Die Fruchtkörper erscheinen meist von Sommer bis Herbst. Mit zunehmendem Alter oder bei Beschädigung verfärben sich Teile des Pilzes rasch dunkler.
Verwendbarkeit Obwohl der Kahle Krempling früher regional als Speisepilz angesehen wurde, gilt er heute als gefährlich giftig. Bei wiederholtem Verzehr kann er eine autoimmune Zerstörung der roten Blutkörperchen auslösen (Paxillus-Syndrom), die zum Nierenversagen oder Tod führen kann. Deshalb sollte er keinesfalls gesammelt oder gegessen werden.
Sonstiges Der deutsche Name »Kahler Krempling« bezieht sich auf seinen oft glatten, kahlen Hutrand. Die Art gehört systematisch zu den Kremplingsverwandten (Paxillaceae), obwohl sie morphologisch Lamellen besitzt, jedoch nahe mit Röhrlingen verwandt ist. Interessanterweise lässt sich die Lamellenschicht oftmals leicht vom Hut lösen, ein ungewöhnliches Merkmal bei Lamellenpilzen. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass Paxillus involutus möglicherweise ein Artenkomplex ist mit mehreren kryptischen Linien unter demselben Namen.
|
|